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Denkwürdiger Wutausbruch in der 2. Bundesliga: Ist Herthas Coach zu weit gegangen?

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Denkwürdiger Wutausbruch in der 2. Bundesliga: Ist Herthas Coach zu weit gegangen?

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Ist Dardai zu weit gegangen?

In der Halbzeitpause des Hannover-Spiels flippt Hertha-Trainer Pal Dardai aus und macht einen Youngster seines Teams rund. Im Anschluss erklärt er die Hintergründe.
Pal Dardai schimpfte Ibrahim Maza heftig aus
Pal Dardai schimpfte Ibrahim Maza heftig aus
© IMAGO/Jan Huebner
SPORT1
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von SPORT1

Schon einige Male hatte Hertha-Trainer Pal Dardai betont, zu seinen Spielern wie ein Vater zu sein - speziell zu den jüngeren Profis.

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Mit einer denkwürdigen Szene beim 1:1-Unentschieden gegen Hannover 96 löste Dardai nun allerdings Diskussionen aus, ob er es mit dieser Art von Vaterliebe zu weit getrieben hat.

Dardai selbst findet es nicht: „Man muss wie ein Vater manchmal hart sein, damit er es fürs Leben lernt“, begründete er seinen Wutausbruch gegen einen jungen Spieler, der danach mit den Tränen rang.

Was war geschehen?

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Dardai nimmt sich Maza zur Brust

Der 18 Jahre alte Ibrahim Maza hatte bereits in der Halbzeitpause des Zweitligaspiels die volle Wut seines Trainers abbekommen. Wutentbrannt war Dardai über den Rasen gelaufen, hatte sich Maza und Teamkollege Pascal Klemens geschnappt. Und das sichtbar für alle TV-Zuschauer und die 60.000 Fans im Stadion.

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Dardai konnte sich kaum beruhigen, schimpfte auf dem Weg in die Kabine ununterbrochen - vor allem mit Offensivspieler Maza. Maza ließ den Monolog über sich ergehen, in der Folge versuchte Routinier Florian Niederlechner den Coach zu beruhigen.

Spannend: Zum Zeitpunkt des Wutausbruchs hatte die Hertha noch 1:0 geführt - und eigentlich werden Unzulänglichkeiten im Spielverhalten eines einzelnen Fußballers üblicherweise in der Kabine geklärt, um ihn zu schützen. Speziell die eines jungen Spielers. Nicht so bei Maza, der laut Bild nach dem Wutanfall seines Trainers weinte. Ein berechtigter Ausbruch, den ein Spieler aushalten muss? Oder ein No-Go des Trainers? Hitzige Diskussionen in den sozialen Medien waren die Folge der Szene.

Dardai allerdings steht zu seinem Verhalten - und bekam im Anschluss auch Rückendeckung aus der Mannschaft.

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Zuspruch aus dem Team - für Dardai und Maza

„Er kann da in der Defensive nicht spazieren gehen. Wir sind hier nicht in der U19. So kann ich nicht mit ihm planen“, wurde der Coach nach Abpfiff bei Sky deutlich: „Ich bin kein Laptop-Trainer, wir haben das am Laptop hundertmal gezeigt. Bei Jürgen Röber habe ich das abbekommen und das fürs Leben gelernt: Man bleibt nicht stehen in der Aktion, sondern verteidigt bis zum Ende. In der zweiten Halbzeit hat er das richtig gut gemacht.“

Aus Sicht von Stürmer Fabian Reese hat Dardai es nicht zu weit getrieben: „Wir sind hier im Herrenfußball. Ich war auch mal ein jüngerer Spieler, da kriegt man manchmal sein Fett weg. Wir können niemanden in Watte packen, der Trainer denkt sich was dabei. Da darf man auch ab und zu ein bisschen härter miteinander umgehen.“

Maza selbst zeigte sich beim Auslaufen bereits wieder lächelnd, erklärte auf Bild-Nachfrage, alles sei „entspannt“. Kapitän Toni Leistner zeigte sich derweil sicher, dass man sich um Maza keine Sorgen machen müsse: „Der Junge hat so viel Selbstvertrauen, das schluckt er runter. Er hat in der zweiten Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt.“

Der U19-Nationalspieler Maza steht noch bis 2026 bei der Hertha unter Vertrag. An ihm sollen mehrere Erstligisten interessiert sein, darunter der VfB Stuttgart und der VfL Wolfsburg.